Dienstag, 16.8.2016

Um 4.40 klingelt der Wecker. Das Taxi steht superpünktlich vor der Tür. Der Transfer per Taxi zum Flughafen dauert nur 25 Minuten, der Flug nach Auckland 2.40 Std. Auckland hat einen sehr schönen, durch die geringe Größe sehr übersichtlichen und entspannten Flughafen. Um 22.00 Uhr am 15.8.2016 kommen wir in Papeete an.  Vereinbarte Abholung klappt. Um 12.45 Uhr geht es am nächsten Tag mit der Fähre für 1500 CTF weiter nach Moorea. Esther, unsere neue Gastgeberin, holt uns von der Fähre ab. Ihr Haus liegt am Ende einer Seitenstraße. Nein, eigentlich keine Straße, nicht mal eine Piste führt dorthin. Es ist eher ein mit wenigen ebenen Fetzen versehener Schlaglochteppich.  Das Haus ist zwar modernes, aber traditionell gebautes tahitianisches Wohnhaus. Wohn-, Essbereich, Gästetoilette, Badezimmer und das Schlafzimmer der Eltern im EG des Hauses und die beiden Kinderzimmer im OG über eine Treppe vom Wohn-,Essbereich zugänglich. Mit Ausnahme des Elternschlafzimmers ist das ganze Haus offen. Über die Länge des Hauses befindet sich dahinter eine Veranda, auf der auch, abgetrennt durch Vorhänge, unser Bett steht. Einen Steinwurf vom Urwald entfernt, Banane- und Papayabäume und ein wahres Blumenmeer im Garten, nur mit einem Moskitonetz gegen die omnipräsenten Moskitos geschützt, fühlt sich dieser Schlafplatz ein wenig paradiesisch an. Wie in jedem tahitianischen Haushalt gibt es auch hier Hunde, zwei verspielte und verschlafene Promenadenmischungen. Was auch sonst.

Ob der intensiven Urwaldgeräusche ein wenig zu wenig geschlafen, starten wir 10.00 Uhr mit dem gemieteten Roller (4.500 XPF) zur Inselrundfahrt. Die einzige Straße, die diesen Namen auch verdient, ist die Ringstraße, die einmal entlang der Küste um die ganze Insel führt. Zuerst fahren wir über einen kleinen Umweg durch den Dschungel auf einer Schotterpiste zum Aussichtspunkt Belvedere  und  genießen die fantastische Aussicht auf die Cook Bay. Danach Mittagessen im empfohlenen Lokal „Snack Mahana“ (1 Km nach der Ortschaft Papetoai, von der Cook Bucht kommend). Das Restaurant liegt direkt am Meer. Toller Garten mit Blick auf umher schwimmende kleine Haie und Rochen. Unser déjeunter besteht aus Tunfischsteak mit Pommes  und dazu gibt es frisch gepressten Ananassaft.  Die Rückkehr ist gegen 17.00 Uhr. Ein kurzer Schönheitsschlaf um dann um 20.00 Uhr das Einladungsessen mit der Familie (Mutter und Sohn) genießen zu können. Es gab eine tahitianische Spezialität: Roher Tunfisch mit Kokosmilch, Gemüse und Zitrone, dazu gab es Reis (Le Poisson Cru). Der tahitianische Matjes!

Während sich in der letzten Nacht die Hähne und Hunde aus der Nachbarschaft akustische Duelle lieferten, ist diese Nacht vergleichsweise ruhig. Vielleicht wegen des Vollmonds? Infolgedessen ist uns tatsächlich mal ausreichend Schlaf vergönnt. Um 8.30 werden wir dann aber doch von den Hähnen sanft geweckt. Esther hat uns schon die Boote für unseren heutigen Ausflug zurecht gelegt. Die beiden Kajaks werden schnell auf den Pick-up geworfen und am Strand zu Wasser gebracht. Der Plan ist mit dem Kajak die zwei Kilometer über die Lagune zu dem kleinen Motu zu fahren. Auf den Hinweg müssen wir gegen die Strömung ankämpfen und relativ starkem Wellengang trotzen. Aber nach ca. 1.20 Std. erklimmen wir erschöpft das Ufer des kleinen Eilandes. Am Motu angekommen, streifen  wir ein wenig über die kleine Insel (30m x 50m) und finden schließlich an der kleinen Lagune einen schönen Rast- und Alex einen schönen Schlafplatz. Danach schnappen wir uns wieder unsere Boote und fahren einmal komplett um das Motu herum. Die Brandung tost unweit von uns und wir halten respektablen Abstand. Richtig toll ist dabei der Blick auf Korallenriffe in der Lagune. Vom Wind wieder auf Moorea zurück getrieben findet dieses Abenteuer auch ein glückliches Ende. Als ich Esther von unserer Fahrt erzähle, sagt sie, dass der Weg, der wir genommen haben ein richtig gefährlicher war, da er über die „Passage“ ging und dort eine sehr starke Strömung das Fahren mit so kleinen Booten sehr schwierig macht. Da hätte sie uns auch mal früher warnen können. Glück gehabt!

Heute Nacht mal keine Hunde vs Hähne Battle und mal richtig gut geschlafen. Nach einigen volleren Tagen starten wir mal sehr entspannt in den Tag. Spät aufstehen, spät frühstücken etwas herumkruschen und dann, wie üblich per Autostopp zum Strand. Das Tramperglück ist uns diesmal nicht so hold. Wir müssen doch etwas Fußweg zurücklegen. Eine nette halb-tahitianische, halb-amerikanische Lady nimmt uns in ihrem Jeep bis kurz vor das Hotel Sofitel mit. Zum Dank vergessen wir unsere Tüte mit Motten befallenen Couscous, der zur Retour in den Supermarkt gedacht war, in ihrem Auto :-/  . Ein in Frankreich lebender und für Mercedes in Stuttgart arbeitender halb-Franzose, halb-tahitiaber mit passablen Deutschkenntnissen nimmt uns dann das letzte Wegstück mit und setzt und am Ende des Zugangsweges zum Strand ab. Vor Ort erwartet uns der schönste Badestrand der Insel. Weißer, breiter Sandstrand  mit türkisblauem Meer, unweit vom Hotel Sofitel, wo die edlen Overwater-Bungalows, mit gläsernem Fußboden, den Strand zieren. Es ist leider etwas bewölkt, das Wasser aber angenehm warm. Wir bleiben einige Stunden und machen uns dann wieder per Autostop auf dem Weg nach Hause. Diesmal nimmt uns zunächst ein junger Belgier, der auf der Insel lebt und arbeitet, zum Supermarkt mit, im Anschluss haben wir das Glück mit einer Tahitianerin mitfahren zu können. Sie lebt in der Nähe von Florenz, ihre Tochter studiert in Oxford und beide besuchen die Familie auf Moorea. Wieder eine dieser sehr netten, bereichernden Begegnungen. Diesmal werden wir sogar bis vor die Haustür gefahren. Beim Autostopp sind wieder zweifelsfrei deshalb so erfolgreich, weil Alex den Daumen hebt. Einen weißbärtigen, zwar durchaus seriös wirkenden Herrn im mittleren Alter will nicht wirklich jeder mitnehmen. Wir sind sehr angetan von der Freundlichkeit, die wir hier antreffen. Nach dem Abendessen und Packen geht es ab ins Bett. Am nächsten Tag steht der Flug nach Bora Bora an.

Nicht zuletzt muss ich (Alex!) noch Grüße nach Deutschland schicken. Meine Schwester hat heute Geburtstag, das heißt nach deutscher Zeitrechnung. Ihren Geburtstag kann ich somit zweimal feiern. Der 20. August ist bei uns erst morgen 🙂 HAPPY BIRTHDAY!!!!

Ein letztes Mal eine von Hähnen durchkrähte Nacht erlebt. Man würde wirklich gerne wissen was die sich so um 3 Uhr Nacht so zu erzählen haben. Einer fängt an und alle Hähne in der Nachbarschaft antworten im   Chor. Berny hätte seine wahre Freude daran! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Rädelsführer direkt neben unserem Bett residiert. Vielleicht doch mal aufstehen und…? Nein lassen wir ihn krähen, die Hennen würden sonst weinen. Nach dem Frühstück brechen wir um 8.00 Uhr zum Ferryterminal auf. Dort angekommen, joggenderweise Geld vom Automaten abgehoben, Fährticket gekauft und off we go to Papeete!