Vom Flughafen in Punta Arenas geht es mit dem Bus ( 7.000 Ps) weiter nach Puerto Natales. Ein Amerikaner aus Kalifornien setzt sich neben mich. Er erzählt, dass er hier in einem Walprojekt vor Chiloé mitarbeitet. Die Wissenschaftler fahren mit Booten in die Nähe der Tiere und positionieren so Sender auf ihren Rücken und messen damit wieviel Zeit sie in bestimmten Tiefen verbringen, um so Rückschlüsse über deren Fressverhalten im Meer zu bekommen.
Ich habe mich im Hostel 53 Sur nahe der Innenstadt eingemietet. Ich habe ein kleines Einzelzimmer, das Frühstück ist inbegriffen. Die beiden philippinischen Angestellten sind super nett und sehr hilfsbereit. Sie teilen mir mit, dass der Rundkurs im Nationalpark heute und morgen wegen über die Ufer getretener Gebirgsbäche unpassierbar wurde und daher für die beiden Tage gesperrt worden ist. Ich gehe in die Stadt und kaufe mein Proviant für die nächsten vier Tage: 360 Gramm Biskuits, 240 Gramm Salami, ein großes Baguette, 500 Gramm leckeren Käse, eine Packung Erdnüsse, 3 Tafeln Milka Nuss Schokolade und Bananen. An den restlichen vier Tagen habe ich vor mir an den Campingplätzen bzw. in den Restaurants Vorort etwas zu essen zu kaufen. Am Abend esse ich noch einmal einen Burger und trinke wieder eines dieser leckeren Craft Beers. Am nächsten Morgen kann es tatsächlich losgehen, der Circuit ist wieder offen.
Der Torres del Paine Nationalpark ist eine der Hauptattraktionen Patagoniens. Jährlich besuchen den Park an die 200.000 Menschen. Während der Hauptsaison von Anfang Dezember bis Ende Februar ist es sehr ratsam den Rundkurs mit acht bis zehn Wochen Vorlauf zu buchen. Man hat mehrere Optionen den Nationalpark mit seinen bis zu 3.000m hohen Bergen zu begehen. Der Klassiker ist der 110km lange Rundkurs, schlicht 0 oder auch Circuit genannt. Um ihn zu laufen benötigt man in der Regel sechs bis zehn Tage. Die Alternative dazu ist das sogenannte W (Der Grundriss des Weges hat die Form eines Ws). Es kann in zwei bis drei Tagen gelaufen werden. Beide Wanderwege können direkt vom Parkeingang begonnen werden. Das 0 aber nur gegen den Uhrzeigersinn, das W kann man auch vom anderen Ende aus starten. Dazu bringt eine Fähre die Wanderer zu ihrem Ausgangspunkt. Darüber hinaus können an den beiden Startpunkten des Ws auch verschiedene Eintagestouren durchgeführt werden. Mein Ziel ist es den Circuit in acht Tagen zu laufen. Dazu habe ich die Campingplätze, nebst Zelten und Schlafsack bereits vor sieben Wochen über das Internet gebucht.
1. Tag: Ich fahre mit dem Gomez Bus um 7.30 Uhr (15.000 Pesos, return) zur Laguna Amarga. Das Registrierungs- und Zahlungsprozedere dauert gut eineinhalb Stunden. Der Eintritt in den Nationalpark kostet noch einmal 21.000 Pesos. Um 11.00 Uhr laufe los, sechs Kilometer bis zum Torres Hotel, dann die rechte Abzweigung zum Seron Campingplatz. Das sind weitere zwölf Kilometer, für die ich dann noch einmal drei Stunden brauche. Um vier Uhr erreiche ich den Campingplatz: Meine Muskeln schmerzen, besonders meine Schultern sind vom 15Kg schweren Rucksack ziemlich geschunden. Um 17.00 Uhr lege ich mich ins Zelt und schlafe und döse bis 21 Uhr, um dann endgültig ins Bett zu gehen. Für die 18Km mit ihren 300 Höhenmetern bin ich heute ganz schön durch. Mal sehen wie das morgen weiter geht.
2. Tag: Um sieben Uhr ist die Nacht vorbei. Das Volk der Trecker gehört eher zu den Frühaufstehern. Um neun Uhr laufe auch ich dann endlich los. Zuerst geht es weiter am Paine Fluss und dann satte 200 Höhenmeter nach oben. Danach wieder schön gleichmäßig entlang des Flusses, wo ich nach drei Stunden die Ranger Station erreiche. Dort werden meine Vorausbuchungen überprüft, ohne die man mich wieder zurückgeschickt hätte. Ich mache eine halbe Stunde Pause, dann geht es weiter zum Campingplatz Dickson. Zwischendurch regnet es immer wieder, der Untergrund ist rutschig, manchmal versinke ich knöcheltief im Schlamm. Aber die Ranger haben die letzten Tage auch gute Arbeit geleistet und etliche sumpfige Passagen mit Balken versehen und Behelfsbrücken gebaut, ohne die so manche Bachüberquerung ein feuchtes Unterfangen geworden wäre. Um drei Uhr erreiche ich den Campingplatz bei mittlerweile Dauerregen. Ich checke ein, beziehe mein Zelt, Dusche und esse weiter an meinen Leckereien. Gegen 18.00 Uhr bin ich hundemüde. Aber der Tag lief auf jeden Fall schon mal besser als gestern. Das waren heute 19Km und 300 Höhenmeter. In der Nacht wache ich mehrmals auf. Trotz des Schlafsacks ist mir immer wieder kalt. Der Wind bläst mit einer Wahnsinnskraft. Ich habe bedenken, dass das Zelt stehen bleibt. Vorsichtshalber packe ich schon mal meine Sachen so fertig, dass ich mit nur zwei Handgriffen das Zelt verlassen könnte. Aber außer ein paar Verformungen der Kuppel passiert dann doch nichts Größeres.
3. Tag: Ich wache um 7.00 Uhr auf. Der Wind hat sich etwas gelegt. Es regnet wieder. Ich bemerke, dass ich ein kleines Leck im Zelt habe. Einige Klamotten sind nass geworden. Ich warte bis 9.00 Uhr, bis der Regen etwas nachlässt, dann packe ich meine Sachen und breche kurz vor zehn auf. Heute warten 400 weitere Höhenmeter auf mich. Nach einem Kilometer kommen die ersten 200m Steigung, dann fünf Kilometer welliges Terrain entlang des Flusses und die letzten zwei Kilometer auf Geröll hinauf bis zur Endmoräne des Perros Gletschers, wo gleich dahinter der Perres See liegt. Einen Kilometer weiter erreiche ich den Campingplatz im Wald. Ich gehe wieder früh ins Bett. Um vier Uhr wache ich auf. Draußen regnet es heftig. Kein guter Vorbote für mein morgiges Unterfangen.
4. Tag: Um 6.30 Uhr werde ich von V., mit der ich heute die Strecke gewandert bin, geweckt. Mein Handy funktioniert nicht mehr. Das Display ist gesprungen. Es regnet immer noch. Heute steht der anstrengendste Teil des Trecks an. An die 20 Leute brechen um 7.00 Uhr gemeinsam auf. Die meisten wollen wie wir zum Grey Campingplatz. Laut Laufplan sollten wir es in elf Stunden schaffen. Gleich zu beginn geht es steil nach oben. 600 Höhenmeter sind es noch hinauf bis zum Pass. Die erste halbe Stunde laufen wir im Dunkeln. Die meisten tragen Stirnlampen, einige leuchten den Weg mit ihren Handys aus. Es regnet immer noch. Aber die ersten Kilometer gehen zum Glück durch den Wald: Es ist nicht mehr ganz so kalt und der Regen trifft uns nicht mit voller Wucht. Mittlerweile ist der Boden aufgeweicht, teilweise fühle ich mich mehr wie in einem Schlammbad als auf einem Wanderweg. Nachdem wir den Wald bei 800 Höhenmetern verlassen geht der Regen in Schnee über. Die letzten 400 Höhenmeter gehen wir auf zugenschneiten Geröll. Das Laufen wird anstrengender, vorsichtiger und wir werden auch langsamer. Teilweise sind die Wolken und das Schneetreiben so dicht, dass wir nur 100m Fernsicht haben. Ab 1000 Höhenmetern beginnt die Sache mit „der nächste Gipfel ist es“. Aber nach jeden nächsten Gipfel kommt noch einer und danach noch einer. Diese „false Peaks“ gehen mir mächtig auf den Zeiger! Nach drei Stunden erreichen wir eine flachere Passage. Links und rechts um uns herum gehen die Berge steil nach oben. Es ist das frühere Nährgebiet des Gletschers. Nach einer weiteren Dreiviertelstunde reißt die Wolkendecke für ein paar Minuten auf. Wir können einen kurzen Augenblick erahnen um wieviel es hier oben schöner sein könnte, wenn das Wetter mit spielen würde. Wir haben kurz freie Sicht auf einen kleineren Gletscher und auf einen See weiter unten im Tal. Knappe vier Stunden sind wir jetzt schon unterwegs. Eine kleine Erhebung noch, dann stehen wir am auf dem Pass. Der Wind pfeift uns um die Ohren, Feuchtigkeit und Kälte durchdringen unsere Kleider. Kaum oben geht es schon auch wieder runter. Wir warten kurz auf die Nachzügler. Als wir uns auf den Abstieg vorbereiten ruft M. plötzlich „Stopp“ und holt eine Flasche Pisco aus seinem Rucksack. Wir stoßen auf die erfolgreiche Passüberquerung an. Die Flasche geht zweimal die Runde. Mir wird wieder etwas wärmer und auch meine Zuversicht, dass wir alles „just in time“ schaffen könnten, steigt wieder etwas an. Aber der Rückweg hat es in sich. Es geht auf der mittlerweile 10cm hohen Schneedecke steil bergab. Dann geht es wieder hinein in den Wald. Die Schneeglätte ist weg, aber der Untergrund ist stark aufgeweicht. Immer wieder rutschen wir aus und verlieren das Gleichgewicht. Nach sechs Stunden Laufzeit erreichen wir die Rangerstation Paso. Nach einer ausgiebigen Mittagspause starten wir gegen 13.15 Uhr in Richtung Campingplatz Grey. Nach einer weiteren Stunde verlassen wir kurz den Wald und stehen an einer Klippe, wo plötzlich wie aus dem Nichts der Grey Gletscher vor uns auftaucht. Der Gletscher markiert das südliche Ende des Südlichen Patagonischen Eisschildes. Mein Blick Richtung Norden verliert sich irgendwo im unendlichen Eis. Wir gehen weitere fünf Kilometer entlang der Eismassen, überqueren zwei Hängebrücken und sehen zwei weitere Eisfelder, die in den Gletscher münden. Meine Beine fühlen sich mittlerweile richtig schwer an, insbesondere die Kniee schmerzen vom ständigen nach unten laufen. Der Rucksack fühlt sich auf meinem Rücken wie ein Zementsack an, meine Füße sind nass und vor allem kalt. Stoisch reisen wir weiter unsere Kilometer ab. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir schließlich das Ende des Gletschers und damit den Anfang des Grey Sees. Von hier aus sind wir noch einmal eine Dreiviertelstunde unterwegs bis wir den Campingplatz erreichen. Obwohl ich hier keine Reservierung habe, bekomme ich problemlos ein Zelt und einen Schlafsack für die Nacht gestellt. Danach wird heiß geduscht. Jetzt schaut die Welt schon wieder ein wenig besser aus. Der Minimarkt ist ordentlich ausgestattet. Eine Stunde später sitze ich bei Käse, Salami, Brot und Schokolade in meinem Zelt und schlafe kurz danach zufrieden ein.
5. Tag: Um halb neun liege ich immer noch in meinem warmen Schlafsack. Im Zelt ist es bitter kalt, ich kann meinen Atem sehen. Wenigstens hat es die Nacht nicht geregnet. Heute steht der kürzeste Tagesabschnitt an. V., M. und ich laufen heute wieder zusammen. Nach dem anstrengenden gestrigen Tag lassen wir es heute sehr ruhig angehen. Nach viereinhalb Stunden, elf Kilometern und 250 Höhenmeter erreichen wir den Campingplatz Paine Grande. Er ist der bisher größte und am besten ausgestattete, den ich auf dem Treck gesehen habe. Nachdem wir unsere Zelte bezogen haben, genehmigen wir uns unserer erstes Bier. Im vorzüglich bestückten Minimarkt gibt es erstmals neben Nudeln auch ein wenig Gemüse, Parmesan und sogar einen frisch gebrühten Cappuccino. Zum Abendessen genehmigen wir uns eine Riesenportion Spagetti mit Gemüsepesto. Unsere treuen part-time-Begleiter aus Santiago, N. und A., verwöhnen uns wieder einmal mit allerlei Leckereien zum Nachtisch. Die beiden werden uns morgen verlassen und wollen – wie sie es formulieren – ihr Gepäck noch etwas erleichtern. Die beiden haben für den Treck Essen für eine ganze Familie eingepackt und haben mich quasi mit versorgt. Vielen Dank noch einmal! Die Pasta schmeckte vorzüglich, fast wie zuhause und die großen Portionen waren auch bitter nötig, denn Morgen steht wieder ein Mammuttag auf dem Plan. Um 9.00 Uhr liege ich im Bett. Trotzdem wird es eine relativ kurze Nacht. Zwei Amerikanerinnen im Nachbarzelt unterhalten sich bis Mitternacht so laut, dass ich ohne Mühe in die Gespräche hätte mit einsteigen können. Am anderen Ende des Platzes feiern ein paar Einheimische bei Bier und Wein und um 6.00 Uhr morgens bauen die ersten schon wieder die Zelte ab. Als ich aufstehe und zur Toilette gehe, sehe ich zwei Füchse an den Zelten vorbei über den Platz weiter zum See ziehen.
6. Tag: Um 8.30 Uhr brechen wir auf. Nach zehn Kilometern und zwei Stunden erreichen wir die Rangerstation Italiano mit angeschlossenem Campingplatz. Wir deponieren dort unser Gepäck und machen uns auf den Weg zum Britannica Lookout. Der Aufstieg geht zuerst entlang eines Bergbaches, vorbei am Frances Lookout mit dem Frances Gletscher. Immer wieder lösen sich aus dem hängenden Gletscher krachend einige Schneefelder und fallen auf auf das darunter liegende Geröll. Auf dem Kamm einer Seitenmorräne über zwei Schotterfelder geht es weiter bis hinein in das riesige Nährgebiet des ehemaligen Gletschers, das wir nach weiteren eineinhalb Stunden erreichen. Wir befinden uns jetzt genau hinter den Torres del Paine Gipfeln. Gleich daneben stehen zwei weitere steil aufragende Türme. Man erkennt noch die erkalteten Magmakerne, weiter unten werden sie von einem mehrere Meter dicken Mantel aus Gneis umhüllt. Schaut ein bisschen aus wie umgekrempelte Negerküsse. Wir setzen uns auf einen der riesigen Felsblöcke, die mitten im Talschluss liegen und genießen noch eine Weile den fantastischen Ausblick auf die umliegenden Berge. Frisch gestärkt und ausgeruht schaffen wir den Abstieg in eineinhalb Stunden, nehmen unser Gepäck wieder auf und machen uns von dort auf den Weg zum Campingplatz Frances. Der Platz ist ganz neu, liegt im Wald und hat ausschließlich Zeltplattformen aus Holz und im weiter unten gelegen Bereich ein Refugio, in dem man für 90 Euro pro Person nächtigen kann. Für 23 Euro kann man dann ein Abendessen dazu buchen und fertig ist der Platz, an dem sich die Jetset-Touristen aus Nordamerika und Europa tummeln. Der sogenannte Minimarkt hingegen, in dem sich die Camper versorgen – müssen, ist fast eine Provokation. Ein 50 x 50 cm großes Regal bietet einige Süßigkeiten, Cracker und dehydrierte Fertiggerichte an. Als ich mir eine Packung Biskuits kaufen will, sitzen in dem Raum, in dem gerade die Tische für das Abendessen vorbereitet werden, drei Amerikanerinnen ein Glas Rotwein schlürfend am Tresen und lassen sich den Code für Ihren Wifi-Zugang geben. Der Verkäufer hat nur Augen für sie, während ich mit einem einzigen Wort, nämlich „3000“ abgespeist werde. Irgendwie eine verkehrte Welt. Natürlich kann jeder selbst entscheiden wie er unterwegs ist und wieviel er dafür ausgeben möchte. Aber die – mit wenigen Ausnahmen – sehr spartanische Ausstattung der Campingplätze auf der nördlichen Seite des Circuits einerseits und die Luxuswelten der Kurzzeittrecker auf dem W andererseits wirken auf mich schon ein wenig befremdlich. Ich bin gespannt wie lange sich dieses Nebeneinander noch halten wird. Mit den Kurztrip-Touristen am W kann man schlichtweg mehr Geld verdienen als mit den hemdsärmeligen und sich selbst versorgenden Alternativtreckern am 0. Der Frances Campingplatz hat neben Paine Grande bisher die besten sanitären Anlagen, insbesondere die heißen und fein dekorierten Rainshowerduschen wissen zu überzeugen. Alles in allem waren das heute 800 Höhenmeter und 20,5km.
7. Tag: Ich schlafe nach der gestrigen kurzen Nacht ausgesprochen gut. Um 9.25 Uhr breche ich auf. Heute sind 14,5km bei 350 Höhenmetern zu bewältigen. Laut Laufplan sollte das in 6,5 Std. Laufzeit zu schaffen sein. Die Strecke ist nicht sonderlich schwer, hat aber trotzdem einige atemberaubende Aussichtspunkte auf den Nordernskjöld See und den Cuernos del Paine. Der Campingplatz am Torres Hotel ist sehr ruhig, sonnig und trocken gelegen. Die sanitären Anlagen sind in Ordnung, nur der Minimarkt ist wieder eher ein Minimalst-Markt. Außerdem gibt es keine Küche, bzw. keinen – umbauten – Essensraum. Das Kochen auf den Bänken und Tischen im Freien ist nach 19.00 Uhr, wenn die Sonne untergegangen ist und der eiskalte Wind durch das Camp zieht, auch kein Vergnügen mehr. Am nächsten Morgen steht der letzte Anstieg zum Gipfel der Torres del Paine an. Einer meiner alten Weggefährten will um 3.00 Uhr in der Nacht die für den Aufstieg veranschlagten vier Stunden durch die Dunkelheit und bei Eiseskälte laufen, um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu erleben. Drei Uhr morgens ist eine Sache, aber vier Stunden durch die Dunkelheit laufen eine andere. Ich winke schließlich freundlich aber entschlossen ab. Aus dem Alter bin ich dann doch raus. Die Torres kriege ich hoffentlich auch so zu sehen.
8. Tag: Ich starte meinen Aufstieg zum Torres Base Camp um 7.30 Uhr. Es sind kaum Leute unterwegs. Der Anstieg bis zum Los Chilenos Campingplatz ist ein ständiges auf und ab. Dann geht es über das Ranger Camp und dann die Geröllhalde der Endmoräne des Gletschers hinauf zu den Torres. Als ich um 10.40 Uhr dort ankomme sind außer mir nur noch eine Handvoll weiterer Trecker hier oben. Ich suche mir einen schönen Platz zum Frühstücken und genieße den Ausblick auf die Türme und den davor liegenden Gletschersee. Um 11.00 Uhr mache ich mich auf den Rückweg. Wenn ich mich beeile kann ich noch den ersten Bus zurück nach Puerto Natales erreichen. Dazu muss ich aber den Shuttlebus am Torres Hotel um 14.00 Uhr erwischen. Das heißt noch einmal richtig Gas geben. Ich schaffe es bis 13.40 Uhr, kaufe mir das Ticket und erwische den Bus um 14.30 Uhr. In Puerto Natales angekommen treffe ich am Busbahnhof einen Angestellten vom Hostel. Er bringt mich mit dem Auto zurück zum Quartier. Ich gebe noch meine durchgeschwitzten Klamotten zum Waschen ab, dusche und trinke danach noch eine Tasse frisch gebrühten Kaffee. Der heutige Tag mit 5.40 Stunden reiner Laufzeit für den Auf- und Abstieg, der eigentlich mit neun Stunden in den Karten angegeben ist, war ein gebührender Abschluss. Jetzt ist erst mal für eine Weile Schluss mit Trecken. Am Abend treffe ich mich noch mit einigen Mitstreitern in einem Restaurant im Zentrum. Ich esse einen Lambburger und trinke dazu zwei dunkle Biere. Sehr lecker alles. Aber um 22.00 Uhr streiche ich dann die Segel, laufe angetrunken nach Hause und falle wie tot ins Bett.
Die nächsten zwei Tage ist Erholung und Organisation angesagt. Ich buche meinen Bus zurück nach Punta Arenas, meine Airbnb Quartiere in Santiago, Buenos Aires und Montevideo.